11.03.21

Geräusche in Heizungsanlagen - Wärme braucht Platz!

Eine Heizungsanlage hat ganz allgemein die Aufgabe, Wärme zu erzeugen und diese wunschgemäß dem Nutzer zur Verfügung zu stellen (Wärmeübergabe). Von der Wärmeerzeugung zur Wärmeübergabe ist eine Wärmeverteilung erforderlich. Als Wärmeträger dient in der Regel Wasser. Dem Wasser wird neben thermischer Energie auch Bewegungsenergie aufgezwungen. Diese Bewegungsenergie - erzeugt durch Pumpen - transportiert den Wärmeträger "Wasser" vom Wärmeerzeuger (Kessel) über die Wärmeverteilung (Rohrleitungen, Armaturen etc.) zur Wärmeübergabe (Heizfläche).

Es kann vorkommen, dass der Heizkörper plötzlich Geräusche macht. Diese können je nach Art und Dauer sehr unangenehm und störend werden, doch sind ungefährlich, besonders in Hinsicht auf die Lebensdauerf eines Heizkörpers. Meist lassen sich die Geräusche gut einordnen und es können umgehend Maßnahmen gesetzt werden.

Rauschen

Geräusch: Gleichbleibendes Rauschen über einen längeren Zeitraum
Ursache: durch zu große Differenzdrücke entstehen zu große Fließgeschwindigkeiten in bestimmten Bereichen der Wärmeverteilung, z.B. in Ventilen
Lösung: Hydraulischer Abgleich, differenzdruckregelnde Maßnahmen

Blubbern / Gluckern

Geräusch: Blubber- oder Gluckergeräusche und Heizkörper wärmt nicht mehr richtig
Ursache: Luftblasen im Heizkörper, dort kann keine Heizflüssigkeit mehr hinkommen und den Heizkörper wärmen
Lösung: Entlüften

Rattern

Geräusch: Rattergeräusche und erhebliche Minderleistung durch das Thermostatventil
Ursache: Vor- und Rücklaufanschluss vertauscht
Lösung:
Anlagenkorrektur, Verwendung spezieller Heizkörperverschraubungen

Knacken

Geräusch: Knackgeräusche Ursachen für Knackgeräusche können sehr vielfältig sein, müssen aber nicht zwingen vom Heizkörper ausgehen

 

URSACHE

 

LÖSUNG

  • Dehnungsbewegungen des Wärmeverteilsystems bei kurzzeitigen, extremen Temperaturveränderungen z.B. in Aufheizphasen
  • Mechanische Spannungen bei Heizkörper-Anbindung im kalten Zustand
  • Kreuzung und Berührung der Vor- und Rücklaufleitungen
  • Lockern/Lösen von Heizkörper-Verschraubungen
  • Kurzem Wackeln an den Rohrleitungen und Anziehen/Montage
  • Mangelhafte Ausführung von Mauerdurchführungen für die Rohrleitungen
  • Rohre frei durch Mauerdurchbrüche führen; dürfen nicht durch Mörtel und/oder Estrich am Ausdehnen gehindert werden
  • „Stick-Slip-Effekt“ bei Kunststoffrohr im Schutzrohr
  • Reibung der Heizungsrohre auf Pappdämmstreifen oder in Rohrschellen (Eckleisten-Verlegung) im Fußboden/Sockelleistenbereich
  • Entsprechende Kunststoffelemente an Kontaktflächen zwischen Wandkonsole und Heizkörper anbringen
  • Verwendung von Rohrschellen ohne Dämmung. Keine Montage von Schallschutzelementen zwischen Konsolen (Wandbefestigungen) und Heizkörper (Metall auf Metall)
  • Rohrschellen mit Kunststoffeinlagen um ein Gleiten des Rohres bei Dehnungsbewegungen zu gewährleisten und möglicher Körperschall vom Gebäude nicht auf die Heizungsanlage übertragen wird
  • Kontakt von Vor- und Rücklaufleitungen im Estrich oder im Mauerwerk
  • Eindringen von Estrich/Beton zwischen Isolierung und Rohre beim Verarbeiten
  • Unsachgemäße Verlegung von Fußbodenheizungen
  • Gewissenhafte Planung der Leitungsführung und qualitätsvolle Bauausführung im Vorfeld


Hinweise zur Lösung und Vermeidung von Problemen

So vielfältig, wie die Ursachen der Knackgeräusche sind, so vielfältig sind auch die möglichen Maßnahmen.

1.) So erstaunlich es klingen mag, bereits nach Lockern/ Lösen von Heizkörper-Verschraubungen, kurzem Wackeln an den Rohrleitungen und Anziehen kann das Geräusch weg sein.

2.) Rohre sind frei durch Mauerdurchbrüche zu führen; diese dürfen nicht durch Mörtel und/ oder Estrich am Ausdehnen verhindert werden.

3.) Rohrschellen sollten Kunststoffeinlagen haben. Dadurch wird gewährleistet, dass das Rohr bei Dehnungsbewegungen gleitet und möglicher Körperschall vom Gebäude nicht auf die Heizungsanlage übertragen wird.

4.) Gleiches gilt für die Heizflächenbefestigung an der Wand. Entsprechende Kunststoffelemente sollten an Kontaktflächen zwischen Wandkonsole und Heizkörper sein (in der Regel in der Konsole integriert).

5.) Im Vorfeld sind eine gewissenhafte Planung (z.B. Leitungsführung) und qualitätsvolle Bauausführung Voraussetzungen dafür, dass Geräusche in Heizungsanlagen verhindert werden.

 


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